Willst du mit Spaß die japanische Sprache lernen? Dann lerne Japanisch mit Anime!
Wir haben im Blog bereits vorgestellt, welche bedeutende Rolle Anime in der japanischen Popkultur hat und wie beliebt diese im Ausland sind. Anime sind durch ihre Bekanntheit einer der wichtigsten Kontaktpunkte mit der japanischen Kultur geworden. Lerne Japanisch mit Anime – funktioniert das tatsächlich um die Sprache zu lernen?
Natürlich ersetzen Anime keinen echten Sprachkurs, doch durch das Schauen dieser Animationen helfen Sie dir beim Entwickeln deines Hörverständnisses und sind nützlich, um häufig genutzte Sätze und Worte zu verinnerlichen. Lass dir von uns zeigen, wie dies funktioniert!
Begrüßungen
Beim Erlernen einer Sprache spielen gerade zum Beginn Begrüßungen eine große Rolle, was auch für Japanisch gilt. Wer will schließlich seine Schulfreunde morgens mit einem „Guten Morgen!“ begrüßen? Besonders gut lassen sich Begrüßungsformeln in Anime aus dem Alltag oder dem Themenkreis Schule finden, sodass diese besonders geeignet sind, wenn du hier einen ersten Einblick gewinnen möchtest. Ein paar Beispiele haben wir dir hier zusammengestellt:
Ohayou: „Guten Morgen“
Konnichiwa: ein allgemeiner Gruß, aber vor allem als „Guten Tag“ genutzt
Konbanwa: „Guten Abend“
Oyasumi: „Gute Nacht/Schlaf gut“
Mata ne: „Bis bald!“. In anderen Varianten auch „mata ashita!“ („Bis morgen!“) oder „mata kondo“ („Bis zum nächsten mal!)
Tadaima: „Ich bin zuhause!“, verwendet beim Heimkehren.
Okaeri: „Willkommen zurück!“, als Erwiderung auf tadaima.
Wenn du diese Sektion vertiefen möchtest, findest du in unserem Blog auch einen Artikel, der sich gezielt mit japanischen Grußformeln befasst.
Höflichkeits-Suffixe
Wie du vielleicht schon weißt, ist eine Besonderheit der japanischen Sprache, Suffixe an Nomen anzuhängen, um verschiedene Beziehungen der Sprecher untereinander anzuzeigen. Aber sei bei der Verwendung der Suffixe vorsichtig, da die falsche Verwendung für Japaner teilweise irritierend wirkt.
–Chan, kun und san: Das bekannteste Anrede-Trio. San ist eine allgemeinhöfliche Anrede für Menschen, die man noch nicht kennt oder zu denen man keine besondere Beziehung pflegt. Chan und kun werden für Freunde und Kinder verwendet und zeigen gerade bei Freunden an, dass man sich auch gut kennt. Der Hauptunterschied ist, dass chan bei Mädchen und kun bei Jungen genutzt wird.
–Sensei: Eine Anrede für Lehrer, Professoren oder Mediziner.
–Sama: Dieses Suffix ist die gebräuchlichste Anrede, um Respekt auszudrücken, z.B. seinen Kunden gegenüber (お客様, o-kyakusama) oder im Bezug auf Gottheiten (z.B. kamisama, „Gott“).
–Dono: Eine eher ältere Anrede, die grob mit „mein Herr“ oder „Meister“ übersetzt werden kann. Diese Anrede wird vor allem in Anime mit historischem Thema verwendet, wie z.B. in Samurai-Anime.
–Senpai: Dieses Suffix wird beim Gespräch mit älteren oder in höheren Klassenstufen befindlichen Mitschülern oder Kommilitonen verwendet. Dabei kann es auch alleinstehend verwendet werden und muss nicht an einen Namen geknüpft sein.
Wenn du mehr über die Entstehung und Verwendung von Suffixen in der japanischen Sprache erfahren möchtest, ist unser dazu passender Artikel einen Blick wert!
Typische Ausdrücke
In shoujo-Anime, die sich vor allem an eine weibliche Leserschaft richten, gibt es besonders viel Raum für den Ausdruck von Gefühlen. Dabei spielen diese sich häufig im Schulumfeld ab, sodass du hier einige praktische Ausdrücke lernen kannst. Häufige Themen sind außerdem Valentinstag, Weihnachten und unerwiderte Liebe. Mit den folgenden Beispielen bist du gut vorbereitet!
Kiritsu! Rei! Chakuseki! (きりつ! れい! ちゃくせき!): „Aufstehen! Verbeugen! Setzen!“ ist ein Ausspruch, der zu Beginn des Unterrichts fallen kann, damit die Schüler dem Lehrer ihren Respekt erweisen.
Suki (好き): „Ich mag dich“ oder „Ich mag es“ (je nach Kontext), wobei du diesen Begriff sicher auch schon kennst. Es kann auch in den Varianten „suki desu!“ oder „daisuki!“ auftauchen und heißt im zweiter Fall „Ich mag dich/es sehr!“.
Kokuhaku (告白): „Bekenntnis/Geständnis“ (z.B. der Liebe zu jemandem)
Tsukiatte kudasai (付き合ってください): “Geh bitte mit mir aus!”, wird verwendet, um das eigene Liebesinteresse auszudrücken und um eine Verabredung zu bitten.
Ganbatte!: „Gib dein Bestes!“, „Gib alles!“ und ähnliche Anwendungen. Hier findest du weitere Informationen zu ganbaru in unserem Blog.
Urayamashii: „Ich bin neidisch!“.
Giri Giri Safe: In Japanischen giri giri seーfu (ギリギリーセーフ) geschrieben, trifft es die Übersetzung „Gerade noch rechtzeitig!“. Ein beliebter Satz im Schulalltag für das Erscheinen im letzten Moment vor Unterrichtsbeginn.
Kuuki Yomeru (空気読める): Genau übersetzt heißt dieser Begriff „die Luft lesen“. Darin drückt sich die Fähigkeit aus, die Stimmung an einem Ort zu verstehen und entsprechend zu handeln. Die Negation kuuki yomenai (空気読めない) weist auf jemanden hin, der diese Fähigkeit nicht besitzt..
Onaka ga suita (お腹が空いた) und Nodo ga kawaita (喉が乾いた): „Ich habe Hunger“ und „ich habe Durst“, die perfekten Ausdrücke vor dem Verzehr deines eigenen bento!
Itadakimasu und Gochisousama: „Guten Appetit“ und „Danke für das Essen“. In unserem Artikel zu nützlichen japanischen Redewendungen erfährst du mehr zu diesen Ausdrücken.
Nicht wirklich Beleidigungen, aber…
Eines der Klischees über die japanische Sprache ist, dass es keine richtigen Beleidigungen gibt. Das ist so allerdings nicht zutreffend. In der japanischen Sprache reichen oft schon Änderungen des Tons, um gängige Begriffe aggressiv oder beleidigend klingen zu lassen. Einige Begriffe eignen sich dafür aber besonders gut und sind in diesem Kontext auch in Anime häufiger zu hören.
Hentai: „Perverser!“; Außerdem bezeichnet der Begriff das Porno-Genre von Anime und Manga.
Iranai: „Ich will das nicht!“ oder „Ich brauche das nicht!“.
Mendokusai: „Wie ästig/störend!“. Bei männlichen Charakteren wird das sai am Ende oft durch ein seー (mit dem das e am Ende verlängert wird) ersetzt, was eine sehr männliche Sprechweise anzeigt.
Urusai!: Je nach Kontext kann dieser Ausdruck „Ruhe!“, „Seien Sie still!“, oder auch „Sie stören!“ bedeuten.
Kisama: Die wörtliche Übersetzung lautet „du“, aber in der sehr aggressiven und unhöflichen Variante.
Kuso: „Verdammt!“
Eine kleine Einführung in Keigo
Auch für die Arbeitswelt können dir japanische Anime helfen. Denn das dort verwendete Japanisch ist durchzogen von Höflichkeitssprache, die sich oft merklich vom Alltagsjapanisch unterscheidet, das du mit deinen Freunden verwendest. Anime können dir hier helfen, indem du typische Formulierungen erkennst und dir diese zusammen mt den Situationen, in denen sie verwendet werden, merkst.
Irasshaimase!: Sicherlich die lauteste Phrase dieses Artikels, wird sie einem doch mit Elan vielerorts in Geschäften, Einkaufsstraßen und Restaurants entgegen geworfen. Sie lässt sich als „Willkommen“ übersetzen.
… to moushimasu (__と申します): Wird verwendet, um den eigenen Namen zu nennen.
Moushiwake gozaimasen (申し訳ございませ): Eine sehr förmliche Form der Entschuldigung. Wenn du unseren Artikel zu Entschuldigungen in Japan bereits gelesen hast, wirst du diesen Ausdruck bereits kennen.
Kashikomarimashita (かしこまりました): Diese Phrase wird genutzt, um die Annahme einer Bestellung oder Aufgabe zu bestätigen. Häufig wirst du diesen Ausdruck in Restaurant als Bestätigung deiner Bestellung hören.
Hier endet unsere Auflistung an Beispielen und dein Arbeitsteil beginnt: Lerne Japanisch mit Anime, um deinen Wortschatz zu erweitern. Welche Anime-Serien würdest du Japanischlernern empfehlen, um neue nützliche Ausdrücke zu lernen?
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