Der japanische Supermarkt, ein Abendteuer für sich!

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Der Gang zum Supermarkt gehört zu den alltäglichen Dingen im Leben. In unserem Heimatland ist das auch alles kein Problem. Doch dann kommst du nach Japan und das Einkaufen von Lebensmitteln wird zu einem richtigen Abenteuer. Überall sind neue Produkte, die du noch nie gesehen hast und erst einmal kennenlernen musst. Und dann ist auch noch alles auf Japanisch. Wir schauen heute einmal auf die besonderen Dinge in einem japanischen Supermarkt.

In Japan gibt es, wie auch in Europa, verschiedene Supermarkt-Ketten. Manche sind teurer, manche sind billiger und natürlich bieten sie teilweise auch verschiedene Produkte an. Zu den größten Ketten gehören Ito Yokado (イトーヨーカドー), Aeon (イオン), Tokyu Store (東急ストア), aber auch Maruetsu (マルエツ) und My Basket (まいばすけっと) sind weit verbreitet. Natürlich gibt es je nach Region unterschiedliche Angebote.

Asia-Markt im Großformat

In Deutschland habe ich mir oft japanische Produkte im Asia-Markt gekauft. Dort war die Auswahl allerdings meist gering. Wenn man nun in Japan in einen japanischen Supermarkt kommt, hat man alles im Großformat. Die Auswahl ist riesig und man kann sich schon allein bei den zahlreichen verschiedenen Nudelsorten kaum entscheiden. Frische Udon, Soba, Soumen oder doch lieber Ramen mit zig Geschmacksvarianten an Suppen? Auch bei Instant Nudelprodukten, die man nur kurz mit heißem Wasser übergießen muss, ist die Auswahl enorm.

Natürlich habe ich aber auch einige Dinge entdeckt, die es in Deutschland nur selten oder gar nicht zu kaufen gibt. Dazu gehören unter anderem:

  • Konnyaku (こんにゃく): grau geflecktes Gele aus der Konjakwurze
  • Shirataki (白滝): glasige Nudeln aus der Konjakwurze
  • Tsukemono (漬物): eingelegtes Gemüse
  • Natto (なっと): fermentierte Sojabohnen
  • Tofu (豆腐): egal ob frischer Tofu, eingelegt oder frittiert, die Auswahl erscheint grenzenlos
  • Naruto (鳴門) & Kamaboko (蒲鉾): in Form gepresst und gekochtes Fischfleisch
  • Mirin (味醂): süßer Reiswein zum Kochen

Und das ist längst nicht alles!

Gemüse-Erlebnisse und Obst als Luxusgut

Die meisten Märkte beginnen mit der Obst- und Gemüseabteilung, die ebenfalls einige neue Produkte für mich bereit hielten. Hast du schon einmal von Goya (ゴーヤ), Okura (オクラ), Nira (ニ ラ), Gobou (ゴボウ) oder Nagaimo (長芋) gehört? Diese kannte ich, bevor ich nach Japan gezogen bin, noch gar nicht, doch für Japaner sind diese ganz normal. Auch Edamame (枝豆) findet man überall im japanischen Supermarkt.

Sehr interessant sind hier allerdings die preislichen Unterschiede zu Deutschland. In vielen Bereichen ist Gemüse in Japan etwas teurer. Manche Sachen bekommt man aber auch sehr billig. Besonders aufgefallen ist mir das bei Sojabohnensprossen. In Deutschland musste ich für eine kleine Packung etwa 2 Euro bezahlen. In Japan bekommt man Moyashi (もやし) meist für nicht einmal 30 Yen.

Bekannter Weise ist allerdings Obst in Japan sehr teuer und wird meist zum Luxusgut. Melonen für 6,000 Yen, Pfirsiche für 1,000 Yen oder Erdbeeren für 500 Yen das Stück sind vor allen in großen Kaufhäusern keine Seltenheit. In den japanischen Supermärkten hat man aber teilweise Glück und findet diese Produkte auch günstiger. Vor allem Bananen sind sehr günstig.

Bento-Ecke für das schnelle fertige Essen

In japanischen Supermärkten gibt es meist einen weiten Bereich mit Bento-Boxen, der eine große Auswahl bietet. Tonkatsu, Sushi, Yakisoba, Okonomiyaki, Omurice, Hiyashi Chuka, Sushi – für alle ist etwas dabei und die Schachteln kosten meist nur um die 500 Yen. Wirklich sehr praktisch, wenn man keine Zeit hat, selbst zu kochen oder fix etwas für die Mittagspause braucht.

Aber auch aus anderen Fertigprodukten kann man wählen, die man als Beilage mit nach Hause nehmen kann. Zu den sogenannten Souzai (総菜) gehören u.a. folgende:

  • Tempura (天ぷら): frittierte Speisen wie Fisch, Garnelen, Gemüse
  • Korokke (コロッケ ): Kartoffel-Kroketten mit unterschiedlichen Füllungen
  • Onigiri (おにぎり): Reisbällchen
  • Yakitori (焼き鳥): gegrillte Fleisch-, Fisch- und Gemüsespieße.
  • Sashimi (刺身): geschnittener, roher Fisch

Mochi und japanische Süßigkeiten

Auch die Süßwarenabteilung ist ein Paradies für Naschkatzen und hält einige neue Sachen bereit. Mal abgesehen von den saisonal wechselnden Pocky und KitKat-Sorten, gibt es vor allem an frischen Süßspeisen viel zu probieren. Viele der Süßigkeiten enthalten rotes Bohnenmus (Anko, 餡子) oder grünen Tee (Matcha, 抹茶).

  • Mochi (餅), Dango (団子) & Daifuku (大福): Reiskuchen mit verschiedenen Füllungen
  • Manju: gedämpftes Gebäck meist mit Anko-Füllung
  • Dorayaki: Gebäck aus zwei Pfannkuchen mit Anko-Füllung
  • MelonPan: süßes Brötchen mit Melonen-Aussehen
  • Yokan: Gele aus roten Bohnen, Agar und Zucker

Natürlich ist all das nur eine Auswahl an Dingen, die du in einem japanischen Supermarkt finden kannst. Es gibt noch jede Menge mehr zu entdecken. Wenn du in Japan bist, lass dich einfach auf das Abenteuer Supermarkt ein!

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