Maneki Neko – die japanische Winkekatze

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Katzen waren in Japan schon immer sehr beliebt. So wundert es nicht, dass auch eine der bekanntesten Figuren eine Katze ist: die Maneki Neko. Die japanische Winkekatze ist für viele Japaner ein wichtiger Glücksbringer und inzwischen auch bei Japan-Touristen ein beliebtes Souvenir geworden. Auch bei Go! Go! Nihon gehört sie dazu, denn sie ist unser Maskottchen und begleitet euch auf unserer Homepage.

Die Geschichte der Maneki Neko

Bei der Maneki Neko (招き猫) handelt es sich aber nicht nur um eine einfache japanische Katze. Sie birgt eine lange Geschichte, die bis in die Edo-Zeit (1603 bis 1868) zurück geht. Um die Herkunft der Maneki Neko gibt es verschiedene Legenden und keiner kann sagen, welche davon nun wirklich wahr ist.

Die wohl bekannteste Legende davon ist die vom Gotokuji Tempel (豪徳寺) in Tokyo, der als Ursprungsort der Maneki Neko gelten soll. Auch hiervon gibt es verschiedene Varianten. Eine erzählt von einem armen Priester, der zusammen mit seiner Katze im Tempel lebte. Eines Tages saß die Katze am Eingang des Tempels und putzte sich. Der Herrscher von Hikone kam auf seinem Weg am Tempel vorbei und geriet in einen Regenschauer. Er entdeckte die „winkende“ Katze und folgte ihr zum Tempel. In diesem Moment schlug ein Blitz in die Stelle ein, an der er zuvor stand. Dankbar, dass ihn die japanische Winkekatze gerettet hatte, überschüttete er den Priester und den Tempel mit Geschenken. Als die Katze starb, wurde für sie ein eigener kleiner Schrein auf dem Tempelgelände errichtet und somit entstand die Maneki Neko,die japanische Winkekatze.

Eine weitere Legende erzählt von einer Geisha, die eine japanische Katze als Haustier hatte. Doch eines Tages ging die Katze auf ihre Besitzerin los und so wurde der Katze zum Schutz der Geisha der Kopf abgeschlagen. Noch im Flug biss der abgetrennte Kopf in eine Giftschlange, die auf die Geisha lauerte und rettete jene somit. Die Geisha war aufgrund des Verlustes ihrer treuen Katze so traurig, dass der Hausbesitzer ihr eine Katzenfigur aus Keramik schenkte.

Was es mit den winkenden Pfoten auf sich hat

Eigentlich wird die Maneki Neko in der Allgemeinheit als glücksbringende Katze bezeichnet, die mit ihrer erhobenen Pfote ihrem Besitzer Glück herbei winkt. Im englischsprachigen Raum wird sie daher auch meist als Lucky Cat bezeichnet. Doch es steckt noch mehr dahinter. So soll eine erhobene linke Pfote Kunden und gute Geschäfte anlocken, weshalb man diese oft in Läden und Restaurants entdeckt. Winkt die Katze mit der rechten Pfote soll dies Wohlstand und Glück bringen. Diese Art der japanischen Winkekatze kann man daher oft bei Lotterien finden. Die japanische Winkekatze gibt es inzwischen auch als Figuren, die beide Pfoten erhoben haben. Diese Form soll das Haus oder Geschäft schützen.

Eine weitere Einteilungsmöglichkeit kommt mit den Farben der Figur auf, wobei es auch hier unterschiedliche Deutungen gibt. Traditionell stammt das Aussehen der Maneki Neko von der Japanese Bobtail, eine japanische Katzenart mit Stummelschwanz und dreifarbigem Fell. Katzen mit dieser Färbung werden als Mike-Neko (三毛猫) bezeichnet und sollen ihrem Besitzer besonders viel Glück bringen.

Übersicht der Farbbedeutungen der japanischen Winkekatzen:

  • Kaliko Katze: Mike-Neko, bringt am meisten Glück
  • Rote Katze: Schutz vor Bösem & Krankheiten
  • Rosa Katze: Liebe, Beziehung und Romantik
  • Schwarze Katze: Gesundheit und hält Böses (Geister und Stalker) fern
  • Weiße Katze: Reinheit und positive Ereignisse
  • Goldene Katze: Wohlstand und Reichtum
  • Silberne Katze: erfüllt Wünsche des Besitzers

Bekannte Maneki Neko Tempel und Schreine

Wie oben bereits in der Legende erwähnt, spielt der Gotokuji Tempel in Setagaya, Tokyo, eine wichtige Rolle. Dieser ist vor allem durch den kleinen Nebenschrein mit seinen zahlreichen japanischen Winkekatzen bekannt und ein sehr beliebtes Fotomotiv. Im Geschäftsgebäude des Tempels könnt ihr euch selbst eine dieser Keramik-Figuren.

Ein weiterer bekannter Schrein ist der Imado Schrein in Asakusa, Tokyo. In diesem kleinen Schrein findet ihr neben großen Granitfiguren auch Ema (絵馬, Holzplatten für Wünsche), welche mit Maneki Neko gestaltet sind. Auch ein kleiner Katzen-Altar mit verschiedensten Katzenfiguren befindet sich dort. In der Imado-Gegend lebten in der Edo-Zeit viele Töpferer. Diese sollen den Legenden zufolge mit die ersten Figuren in Gestalt der Maneki Neko herstellt haben.

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