In Japan gibt es zahlreiche Arten von Cafés, die vor allem bei ausländischen Touristen auf Interesse stoßen. Angefangen bei MaidCafés über CharakterCafés bis hin zu den berühmten TierCafés. Aber warum gibt es vor allem in Großstädten wie Tokyo so viele davon? Und was erwartet dich in den TierCafés in Tokyo? Diesen Fragen wollen wir heute auf den Grund gehen.
KatzenCafés als Haustierersatz
Haustierbesitzer kennen dieses Gefühl: nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommen, mit dem Hund oder der Katze schmusen, mit dem Tier spielen und dabei den Stress von der Seele abfallen lassen. Das würden sich auch gern viele Japaner machen, doch ist die Haltung eines Haustiers in Japan vor allem in den Großstädten meist gar nicht so einfach.
Zum einen erlauben viele Wohnungen in Japan keine Haustiere. Haustier-freundliche Apartments sind meist um einiges teurer, liegen außerhalb des Zentrums und sind auch oft schon voll. Hinzu kommt, dass viele Japaner mit ihren Vollzeitstellen von morgens bis spät Abends auf Arbeit sind und die Haustiere die meiste Zeit des Tages zuhause auf sich selbst gestellt sind. Deshalb ist es ist also ziemlich kompliziert, selbst ein Haustier in Japan zu halten. Da kommt einem doch ein Ort, wo man für eine bestimmte Zeit Katzen streicheln kann, doch ganz recht.
Das Konzept des KatzenCafés kommt ursprünglich aus Taiwan und fand von dort im Jahr 2004 seinen Weg nach Japan, indem in Osaka das erste Café dieser Art eröffnete. 2005 folgte das erste Café in Tokyo, das Neko no Mise (猫の店), welches sich bis heute in Machida befindet. In den letzten Jahren kamen unzählige KatzenCafés in Tokyo hinzu und heutzutage findet man fast in jedem Stadtteil mindestens eins.
Auch für andere Tiere wurde das Konzept des KatzenCafé übernommen und so befinden sich in Japans Hauptstadt inzwischen auch zahlreiche TierCafés mit Hunden und Hasen, aber auch exotischeren Lebewesen wie Igeln, Eulen und Reptilien.
Das Konzept von TierCafés in Tokyo
TierCafés sind dafür da, mit den Tieren in Kontakt kommen zu können. In KatzenCafés kann man die Katzen streicheln, mit ihnen spielen oder ihnen Leckerlis zum Fressen geben. Das ist in anderen TierCafés sehr ähnlich. Allerdings gelten auch immer bestimmt Regeln, an die sich die Gäste zu halten habe.
So darf man zum Beispiel Katzen nicht einfach hochnehmen und soll sie auch nicht wecken. Man soll sich im Café ruhig verhalten und nicht rennen, damit sich die Tiere nicht erschrecken. Viele TierCafés verbieten deshalb auch den Zutritt für Kinder unter 12 Jahren. Auch ist das Fotografieren mit Blitzlicht verboten. In einigen Cafés muss man am Eingang die Schuhe ausziehen, um keinen Schmutz von Außen hinein zu tragen. Zudem muss man sich zu Beginn auch meist die Hände waschen und desinfizieren.
Preislich liegen TierCafés in Tokyo meist sehr ähnlich. Für eine Stunde bezahlt man oft zwischen 1.000 Yen und 1.500 Yen. Je nach Café wird unterschiedlich abgerechnet in 10-Minuten-Schritten, 30 Minuten oder pro Stunde. Das erfahrt ihr am Eingang des jeweiligen Cafés. Manche Cafés haben im Eintrittspreis sogar ein Getränk enthalten. Für Futter für die Tiere im Café muss meist extra gezahlt werden.
Viele TierCafés wollen ihren Gästen natürlich besonders hübsche Tiere bieten, doch inzwischen gibt es auch immer mehr Cafés, die sich auf die Rettung von Streunern spezialisiert haben. So werden Katzen von der Straße geholt, ihnen im Café ein zwischenzeitliches Dach über dem Kopf gegeben und dann wird versucht ihnen ein neues Zuhause zu vermitteln, in dem die Gäste des Cafés diese Tiere adoptieren können. Dies ist auch meist viel günstiger als eine Katze aus dem Pet Shop zu kaufen.
Wenn ihr also für längere Zeit in Japan seid und eure Haustiere vermisst, die in der Heimat auf euch warten, oder wenn ihr einfach mal wieder einen Hund, Katze oder Hase streicheln wollt, warum schaut ihr nicht einmal in einem von Tokyos TierCafés vorbei. Vielleicht findet ihr dort ja sogar einen neuen felligen Freund.