Wer Japanisch lernt, Japanologie Student ist oder sich anderweitig Japan und die japanische Sprache als Ziel für das spätere Berufsleben gesetzt hat, kennt sie bestimmt – die typischen Fragen, wie „Und was macht man damit?“, oder „Als was arbeitet man dann?“. Tatsächlich sind die Zukunftsaussichten nicht ganz so klar, wie in anderen Fachgebieten, und dadurch ist die Frage etwas schwierig zu beantworten. Jedoch nicht, weil es kaum Möglichkeiten gibt – im Gegenteil! Es gibt in Wirklichkeit sehr viele Japanisch Berufe und eine breit gefächerte Auswahl an Tätigkeiten, die man mit Japanischkenntnissen ausüben kann.
Was du durch einen Aufenthalt in Japan an Fähigkeiten und Kompetenzen gewinnst und wie du sie nach deiner Rückkehr nach Deutschland auf dem Arbeitsmarkt nutzen kannst, stellen wir dir hier vor.
Qualifikationen
Ein vielseitiger Lebenslauf ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Jobsuche in Deutschland. Besonders außergewöhnliche Tätigkeiten und Fähigkeiten, wie zum Beispiel Sprachkenntnisse durch einen Aufenthalt in Japan, können auf einen Arbeitgeber sehr ansprechend wirken.
Aber man erlangt nicht nur Japanischkenntnisse durch einen Langzeitaufenthalt, man entwickelt sich auch persönlich weiter. Für längere Zeit in einem fremden, unbekannten Land zu leben und auf sich alleine gestellt zu sein fördert die Selbstständigkeit und das persönliche Wachstum. Jeden Tag wartet eine neue, kleine Herausforderung auf einen, bei der man sowohl sprachlich als auch kulturell neue Erfahrungen macht.
Dadurch lernt man eine neue Kultur aus erster Hand kennen und entwickelt so eine gewisse kulturelle Sensibilität und ein tieferes Verständnis, das auch im Berufsleben zu gebrauchen sein kann. Und natürlich knüpft man auch regelmäßig die ein oder anderen Kontakte, die in Zukunft ebenfalls von Nutzen sein können.
Berufe
Aber die wesentliche Frage ist immer noch, zu welchen Berufen einem diese Fähigkeiten die Türen öffnen können und was für Japanisch Berufe es überhaupt gibt. Wie bereits erwähnt, ist die Vielfalt hier sehr weitreichend.
Ein klassisches Beispiel ist natürlich der Beruf als Übersetzer. Im Gegensatz zu Englisch sind Japanischkenntnisse auch seltener und gefragter. Hierbei kann es sich um Dolmetschen, Buchübersetzungen, oder auch fachspezifische Übersetzungen handeln. Des Weiteren gibt es auch im Bereich Tourismus den Bedarf an Übersetzungen, sowie natürlich die Berufe als Reiseführer oder in Touristeninformationen.
Genauso sind im Forschungs- und Kulturbereich spezielle Landes- und Sprachkenntnisse von Bedeutung, zum Beispiel in Museen oder Kulturinstituten.
Außerdem hat man die Möglichkeit, Lehrer zu werden und Deutsch oder Japanisch (oder eine weitere Sprache, die man beherrscht) zu lehren und seine Kenntnisse weiterzureichen. Wem das nicht so liegt, kann auch in den Journalismusbereich gehen und beispielsweise Auslandskorrespondent werden. Genauso gibt es die Möglichkeit, in politischen oder diplomatischen sowie wirtschaftlichen Institutionen zu arbeiten.
Offensichtlich ist die Auswahl an Japanisch Berufen in der Tat recht groß. Solange man die Sprache gut beherrscht, mit der japanischen Kultur vertraut ist und die ein oder anderen Fachkompetenzen vorweisen kann, gibt es eigentlich in so gut wie jeder Firma, Einrichtung oder Branche mit Japanbezug die Chance auf einen Berufseinstieg.
Ostasien und insbesondere Japan ist ein aufsteigendes Land mit wachsender wirtschaftlicher Bedeutung weltweit, sowie eine dank der Globalisierung sich verbreitenden Kultur mit zahlreichen Enthusiasten. Die Möglichkeiten und Chancen einen Japanisch Beruf auszuüben wachsen stetig.
Japan in Deutschland
Die meisten japanischen Firmen in Deutschland konzentrieren sich im Wesentlichen in den Großstädten, sprich Düsseldorf, Frankfurt, München, Hamburg und Berlin. Aber auch etwas abseits sind sicherlich die ein oder anderen japanischen Unternehmen zu finden, nur eben etwas vereinzelter.
Wenn es ums Studium geht, so kann man in vergleichsweise vielen Orten einen Studiengang mit Japanbezug belegen: Düsseldorf, Köln, Bonn, Duisburg-Essen, Bochum, Trier, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Hamburg, Leipzig, Berlin, Heidelberg, Tübingen, München und Erlangen-Nürnberg.
Düsseldorf
Düsseldorf ist wahrscheinlich die wichtigste Stadt Deutschlands bzw. sogar Europas, wenn es um Japan geht. Neben der guten Lage hat sich mittlerweile sowohl eine langjährige, solide Partnerschaft aufgebaut als auch eine Community etabliert.
Nicht ohne Grund findet hier jährlich der beliebte Japan-Tag statt. Bekannt für sein „Little Tokyo“ oder auch „Japanmeile“ genanntes Viertel, ist Düsseldorf die Stadt mit den wohl meisten japanischen Firmen (rund 400) und Einwohnern (über 7000) Deutschlands. Neben Kulturveranstaltungen, wie den Japan-Tag, findet man in Düsseldorf von japanischen Hotels über Restaurants und Einzelhandel bis hin zu Banken und Dienstleistungen so ziemlich alles.
Unter den Firmen in Düsseldorf gehören einige sogar zu den Top Unternehmen Japans, wie zum Beispiel Mitsubishi, Mitsui, Sumitomo, Hitachi, Fujitsu und viele mehr.
Einige dieser Global Player haben auch einen Standort im Finanzzentrum Frankfurt am Main, wo sich insgesamt etwa 200 japanische Unternehmen niedergelassen haben. Auch hier hat sich eine japanische Infrastruktur und Community gebildet, die stetig wächst.
Ähnlich sieht es in München aus, wo für die rund 230 japanischen Firmen ebenfalls die gute Lage des Wirtschaftsstandorts einen der Hauptvorteile darstellt.
Hamburg, der Partnerstadt von Osaka, kann eine Zahl von etwa 100 japanischen Unternehmen vorweisen und ist gleichermaßen von großer Bedeutung für deutsch-japanische Beziehungen, Handel und andere Aktivitäten.
Zusammengefasst kann es bei der Suche nach Japanisch Berufen und Arbeit mit Japan-Schwerpunkt von Vorteil sein, an insbesondere diesen Standorten Ausschau zu halten und sich über diverse Netzwerke dieser Städte zu informieren.
Für hohe Chancen bei der Bewerbung für Japanisch Berufe ist dann vor allem der Aspekt der Sprache wichtig.
Denn Sprachen sind das, was uns weltweit verbinden und zusammenbringen kann – und nirgendwo lernt man eine Sprache so gut, wie im Ursprungsland selber. Deswegen ist ein Aufenthalt in Japan definitiv empfehlenswert und wird auch von den meisten Arbeitgebern in dem Bereich bevorzugt bzw. oft sogar vorausgesetzt.